Lesungen am HGF - Blätterwald 2023

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Im Rahmen der Forchheimer Literaturtage „Blätterwald" fanden am Herder-Gymnasium Lesungen verschiedener Autoren statt.

Es lasen der deutsche Schriftsteller Nils Mohl, die deutsch-schweizerische Lyrikerin Nora Gomringer und der deutsche Autor, Literaturkritiker, Entertainer Dr. Rolf-Bernhard Essig.

Der Autor Nils Mohl am HGF

Am 6.11. war Nils Mohl zu Besuch bei uns am Herder- Gymnasium. Der Autor, dessen Roman „Es war einmal Indianerland" 2012 den Deutschen Jugendliteraturpreis erhielt, las im Rahmen der diesjährigen Literaturtage „Blätterwald" aus seinem kürzlich erschienen Jugendbuch „Henny & Ponger". Es ist ein sehr besonderes Buch, denn es hat keine Seitenzahlen und die Länge der Kapitel variiert von einem bis zu hunderten von Wörtern. Wir Schülerinnen und Schüler aus den 7., 8. und 9. Klassen durften in den ersten 25 Kapiteln des Buches in die Geschichte von Henny und Ponger eintauchen, in der man immer wieder mit plötzlichen Wendungen oder actionreichen Szenen überrascht wurde, während die Handlung von passenden Bildern an einer Leinwand untermalt wurde. Danach beantwortete Nils Mohl unsere Fragen und erklärte uns, was alles passiert, bevor ein Buch letztendlich gedruckt wird. Wer wollte, konnte sein Buch vom Autor noch signieren lassen.

Anastasija Simeonov und Marlene Prechtel, Klasse 7a

Nora Gomringer macht das Gedicht. Aus.

„Ich denke über Texte nach wie über Gebäude." – Das sagt Nora Gomringer, die am 09.11.2023 im Rahmen der Forchheimer Literaturtage „Blätterwald" in der 10. Jahrgangsstufe für eine Lesung in der Aula zu Gast war. Die Autorin, die u.a den Ingeborg-Bachmann-Preis erhielt, stellte uns in ihrer eineinhalbstündigen Lesung einige ihrer Gedichte vor, darunter auch Texte wie das „Ursprungsalphabet", „Vielmals" und „Semana Santa". Ergänzend erklärte sie uns die Hintergründe der Entstehung. So weist beispielsweise das Gedicht „Vielmals" eine Verbindung zur damaligen Kinderversklavung in der Schweiz auf. Auch das Gedicht „Semana Santa" besitzt einen tieferen Hintergrund. Nach einer Reise in das Land Usbekistan, auf der ihr erzählt wurde, dass Jugendliche in der Angst leben müssen, von den Taliban verschleppt zu werden, entstand dieses Gedicht, um den Opfern eine Stimme zu geben. Gegen Ende der Veranstaltung hatten wir die Möglichkeit unsere Fragen zu stellen, die umfangreich beantwortet wurden. Den Abschluss bildeten Gedichte zum Holocaust, die die Überleitung zur Friedensanktion der SMS anlässlich der Reichspogromnacht bildeten. Wir Schülerinnen und Schüler waren von der starken, offenen Art von Nora Gomringer und der Präsentation der Gedichte beeindruckt. Dieses Erlebnis ist dringend weiterzuempfehlen, um auch als Laie in die Welt der Lyrik einzutauchen und Gedichte zu verstehen.

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„Holy Shit" tönte es durch die Aula des Herder-Gymnasium...

... als am 14. November Dr. Rolf Bernhard Essig den Weg in unsere Schule fand, um dort den 11. Klassen seine Lesung über nicht alltägliche Schimpfwörter vorzutragen. Er berichtete von seinen persönlichen Mobbingerfahrungen in der Schulzeit und dass er dadurch auf die Idee kam, ein Buch über den Hintergrund von Schimpfwörtern zu verfassen. Die Verwendung von diesen wird meist als negativ und verletzend aufgefasst, wobei man sie, laut Essigs Vortrag, eher als humorvoll und unterhaltsam aufgenommen werden sollten. Dazu gehörten Schimpfwörter und Wendungen wie „Suppenwurst", „Fickfrosch", „Bissgurke" oder auch „Holy Shit". Er ging auf ihren Ursprung ein und erörterte ihre Ursache und Wirkung. Um seine Lesung unterhaltsamer zu gestalten, integrierte er die Zuhörer, beispielweise durften Schüler verschiedene Gegenstände aus seinem mitgebrachten „alten Sack" ziehen, die sie mit Schimpfwörtern verknüpfen sollten. Ein Schneckenkuscheltier z.B. wurde mit der Beleidigung „lahme Schnecke" assoziiert. Die Schülerinnen und Schüler waren von seinem Vortrag begeistert und verabschiedeten ihn mit einem großen Applaus.
Schülerinnen und Schüler der 11B

Alle Fotos: SB