Herder-Gymnasium Forchheim – Humanistisches Gymnasium und Griechisch als 3. Fremdsprache


Der Weg in das früher weit verbreitete humanistische Gymnasium steht zur Zeit in Bayern nur noch an ca. 50 Gymnasien Schülerinnen und Schülern offen. Freude am Erlernen einer Fremdsprache, die auch noch das Geheimnis der ältesten Schrift und Literatur Europas in sich trägt, verbunden mit großem Interesse an der Kultur- und Geistesgeschichte der Antike haben 2020 bayernweit ca. 700 Jugendliche veranlasst, sich in der 8. Klasse mit der Wahl von Griechisch als 3. Fremdsprache für das humanistische Gymnasium zu entscheiden.

Das Herder-Gymnasium Forchheim bietet den humanistischen Zweig für kleine
Lerngruppen an und hält so die lange Tradition der alten Sprachen an der Schule
aufrecht. Lernmethoden und sprachliche Strukturen, die durch den Lateinunterricht bereits vermittelt wurden, bilden dabei eine gute Basis, die den Zugang zum Fach Griechisch erleichtern. Die Eigenheiten der griechischen Sprache eröffnen dann vielfältige Aspekte für den Sprachenvergleich.


Ab dem Schuljahr 2020/21 liegt mit dem neuen Lehrplan plus ein neues Konzept für den Griechischunterricht vor, das seinen Niederschlag im Lehrbuch „Dialogos"
gefunden hat. Das Lehrwerk führt die Jugendlichen mit 2 Bänden durch die Spracherwerbsphase (8. - 1. Hälfte der 10. Jahrgangsstufe) und stellt dabei die Höhepunkte der Kulturgeschichte des antiken Griechenland in einem chronologischen Verlauf vor.
Die Vernetzung der Lerninhalte
aus Kultur und Sprache mit
kompetenzorienten Aufgaben-
stellungen prägt das neue Lehrbuch.
Es ist in digitaler Form vollständig
auf der Lernplattform mebis zu-
gänglich, das Vokabellernen kann
durch Phase 6 digital unterstützt
werden.

Die Fähigkeit zur Übersetzung von Texten griechischer Autoren wie
Platon oder Homer, die Interpretation und Reflexion ihrer Sprache
und Gedanken, die die europäische Kultur bis heute beeinflussen, sind
die Ziele des Griechischunterrichts.

Die Inhalte des Fachlehrplans finden Sie hier.


„Thaumazein heißt Staunen" oder  Den Philosophen auf der Spur

Nicht schlecht staunten und staunen Schülerinnen und Schüler über das neue Wandgemälde, das seit kurzem im Übergang vom A – zum C Bau die Wand schmückt.
Und mit dem Wort „Staunen – Thaumazein" sind wir schon mitten in der Philosophie angekommen.
Denn so begann alles: Am Staunen über die Dinge der Natur entzündete sich das Denken, und entwickelte sich weiter zur Philosophie, der Liebe zur Weisheit.
Seit kurzem kann man nun also an unserer Schule mit den griechischen Philosophen auf Tuchfühlung gehen bzw. in direkten Augenkontakt treten und sich von ihnen inspirieren lassen.
Um die berühmte „Schule von Athen" des Malers Raffaello zu bestaunen, müssen wir Herderianer jetzt nicht mehr extra nach Rom fahren, denn Herr Lohberger, unser Fachbetreuer für das Fach Altgriechisch, hat sie hergeholt, die griechischen Denker. Nicht selten trifft man nun auf einzelne Schülerinnen und Schüler oder auf Grüppchen, die vor dem Bild stehen, es studieren und diskutieren – auch ohne Lehrer. Und wer der griechischen Schrift mächtig ist, liest stolz die großen Namen vor: Heraklit, Pythagoras, Sokrates, Platon, Aristoteles, Diogenes ... .


Text und Fotos: G. Pizolla